TW ⚠️ Depression

08.06.2024

Psychiater

Unglaubliches Gefühl der Einsamkeit, immer wiederkehrende Gedanken, Scham, aber auch Traurigkeit. So würde ich meinen schlimmsten Albtraum beschreiben, in dem ich jahrelang in einer Negativspirale gefangen war. Leider war dies für mich im Alter von 17 bis 20 Jahren die Realität.

Allein in Ihrem Schlafzimmer, grübelnd auf Ihrem Bett und nicht in der Lage zu schlafen weil Sie negative Gedanken haben. Tag für Tag war dies meine Realität. Der Hoffnungsschimmer für die Zukunft war verschwunden. Ich war sozusagen in meinem eigenen Kopf gefangen und sah oft keinen Ausweg. Ich war wirklich in mir selbst gefangen, sehr unsicher geworden und VED spielte dabei auch eine große Rolle. Dass die Stimme in meinem Kopf, abgesehen von der Selbstverstümmelung, öfter gewonnen als verloren hatte und auf dumme Art und Weise auch mehrmals versucht hatte, dem ein Ende zu setzen. Dazu kamen noch die Panikattacken, die ich regelmäßig hatte und die negativen Gedanken, die einfach nicht nachließen. Ich war innerlich wie ein Verdammter und hatte überhaupt keine Emotionen.

Für mich war es schon ein großer Schritt, Hilfe zu suchen, ganz zu schweigen von den Wartezeiten von +/- sechs Monaten bis zu einem Jahr nur für eine Aufnahme. Als ich endlich klingelte, war es eigentlich schon zu spät. Die endgültigen Schlussfolgerungen waren oft, dass ich zu komplex sei oder dass sie nicht wüssten, was sie mit mir anfangen sollten. Auch der letzte Psychiater den ich Ende April 2019 aufsuchen konnte, wusste nicht so recht was er mit mir anfangen sollte. Nachdem ich vier Psychologen und Psychiater hatte, hatte ich wirklich die Nase voll davon. Ich musste immer wieder warten bis mir überhaupt geholfen wurde, musste mir immer wieder die ganze Situation erklären und am Ende hat es mir überhaupt kein Ergebnis gebracht. Ich merkte, dass ich den Leuten nicht ständig erzählen wollte, wie es mir wirklich ging. Auch die immer wieder erfolgten Absagen halfen meiner Psyche nicht weiter und so hatte ich ab April 2019 keine Hilfe mehr.

Am Ende hat es einige Zeit gedauert, aber ich habe es geschafft wieder auf die Beine zu kommen. Einfach mal für eine Weile den Stecker zu ziehen und keine Verpflichtungen mehr zu haben, war in diesem Moment eine große Erleichterung.

PS: Ich möchte erwähnen, dass dies zwischen 2017 und 2020 passiert ist. Mittlerweile bin ich wieder völlig stabil, aber ich finde es wichtig, solche Themen auch besprechbar zu machen.