Die Ähnlichkeiten zwischen SES und VED

08.04.2021

Verbale Dyspraxie wird tatsächlich oft als eine Form der Sprachentwicklungsstörung (SES) angesehen, da sie sowohl die Sprach- als auch die Kommunikationsentwicklung beeinträchtigt.

Nachfolgend sind die wichtigsten Gemeinsamkeiten aufgeführt:

  1. Schwierigkeiten mit Sprechen und Sprache: Sowohl bei SES als auch bei verbaler Dyspraxie haben Kinder Schwierigkeiten mit der Sprachproduktion. Bei SES handelt es sich häufig um eine verzögerte oder eingeschränkte Sprachentwicklung, beispielsweise einen eingeschränkten Wortschatz, Grammatikfehler oder Probleme mit dem Satzbau. Bei der verbalen Dyspraxie liegt der Schwerpunkt eher auf der motorischen Planung der Sprache, was zu Schwierigkeiten bei der Aussprache von Wörtern und Sätzen führt.
  2. Verzögerte Sprachentwicklung: Beide Diagnosen können zu einer verzögerten Sprachentwicklung führen. Kinder mit SES haben oft Schwierigkeiten, im erwarteten Alter die Sprache zu entwickeln. Auch bei verbaler Dyspraxie ist die Sprachentwicklung verzögert, allerdings speziell aufgrund motorischer Schwierigkeiten bei der Laut- und Wortbildung.
  3. Keine kognitive Beeinträchtigung: Sowohl bei SES als auch bei verbaler Dyspraxie kommt es normalerweise zu keiner kognitiven Verzögerung. Kinder mit dieser Diagnose haben oft einen normalen IQ, leiden jedoch unter spezifischen Schwierigkeiten bei der Sprachentwicklung oder Sprachproduktion.
  4. Kommunikationsschwierigkeiten: Beide Diagnosen können die Kommunikationsfähigkeiten eines Kindes beeinträchtigen. Kinder mit SES haben möglicherweise Schwierigkeiten, Sprache zu verstehen oder Gedanken und Gefühle auszudrücken, während Kinder mit verbaler Dyspraxie häufig Probleme haben, Wörter und Laute richtig auszusprechen, was die Kommunikation erschwert.
  5. Logopädische Behandlung: Sowohl Kinder mit SES als auch Kinder mit verbaler Dyspraxie benötigen häufig eine logopädische Behandlung. Logopäden helfen ihnen, ihr Sprachverständnis, ihre Sprachproduktion und manchmal auch ihre Aussprache zu verbessern. Beide Diagnosen erfordern gezielte Therapien zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten.
  6. Auswirkungen auf die soziale Interaktion: Kinder mit SES oder verbaler Dyspraxie können Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion haben, insbesondere wenn ihre Sprachkenntnisse sie an Gesprächen mit Gleichaltrigen oder Erwachsenen hindern. Dies kann zu Frustration, Angst oder vermindertem Selbstvertrauen in sozialen Situationen führen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Sowohl SES als auch verbale Dyspraxie beeinträchtigen die Entwicklung von Sprache und Kommunikation, ohne dass es zu kognitiven Verzögerungen kommt. Beides kann zu einer verzögerten Sprachentwicklung sowie zu Sprech- und Kommunikationsproblemen führen und eine Sprachtherapie erforderlich machen. Der Hauptunterschied besteht darin, dass es sich bei der verbalen Dyspraxie speziell um eine motorische Sprachstörung handelt, während SES umfassender ist und sowohl das Sprachverständnis als auch die Produktionsfähigkeiten beeinträchtigen kann.